Warum Stress-Abbau beim Gesundwerden so wichtig ist…

… wäre meine erste Überschrift gewesen, aber mal ganz ehrlich? Macht Ihnen diese Aussage nicht zusätzlich Stress? Suggeriert sie nicht ein Gefühl der Ohnmacht? Löst diese Überschrift nicht ein verstärkt gestresstes Denken aus, das in die folgende Richtung geht: „Oh je, ich muss unbedingt meinen Stress abbauen, sonst werde ich ja niemals gesund?

Ein herzliches Hallo zu Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser. Mein Name ist Silke Steigerwald. Ich bin seit vielen Jahren Dipl.liz. Antistresstrainerin® und Seminarleiterin.

Ich werde Ihnen jetzt KEINEN Vortrag über die Entstehung von Stress und seinen Gefahren halten, denn was Stress ist und was er mit Ihnen macht, wissen Sie als Betroffene/r selbst am allerbesten.

Was ich Ihnen geben möchte, sind konkrete und klare Hilfestellungen, wie Sie aus dem berühmt- berüchtigten Hamsterrad Stress herauskommen.

Tagtäglich fragen mich Menschen nach einer oder mehreren Entspannungs-Methoden, und machen dabei schon besorgte Gesichter wegen dem evtl. anstehenden zusätzlichen Zeitaufwand.

Wie soll ein eh schon gestresster Mensch noch zusätzliche, sich oftmals wiederholende, wöchentliche Kursangebote in seinem ohnehin schon angespannten Alltag unterbringen?

Natürlich sind Yoga-Kurse, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung eine unterstützende und hilfreiche Maßnahme. Hilfreich für Menschen, die noch das Quäntchen Zeit haben, ihrem Körper etwas Gutes zu tun.

Ich weiß aber auch, dass schon so Mancher mitten im Autogenen Training einfach erschöpft eingeschlafen ist J was mich beim genauen Hinschauen auch nicht wirklich wundert, denn:

Wie um alles in der Welt kommt man auf die Idee, einen völlig aufgedrehten, überlasteten und gestressten Körper dazu zu bringen, auf einer auch noch äußerst unbequemen Bodenmatte auf Knopfdruck alles loszulassen?

Sicherlich können bestimmte Entspannungs-Techniken gut funktionieren, wenn IHR Stress-Level in einem mittleren bis niedrigem Bereich liegt. Und sicher ist auch, dass ein regelmäßiges „zur Ruhe kommen“ von entscheidender Bedeutung für die Stressbewältigung sein kann.

Was ich selbst jedoch für weitaus wichtiger halte, ist das Erkennen der eigenen inneren „Haltung“, die letztendlich überhaupt zu Stress führt. Jeder Stress-Thematik geht ein ganz klarer Ursprung voraus. Um an diesen Ursprung heranzukommen, müssen Fragen gestellt werden wie z.B.

  • Welche Grundemotionen beherrschen meinen Alltag? Sind es Gefühle wie Angst, Trauer, Wut, etc.?
  • Wem und was muss ich standhalten? Meinem Chef, meinem Partner, meiner Bank, meinen Eltern, oder mir selbst?
  • Warum lade ich mir (zwangsläufig) so viel Arbeit auf? Suche ich nach Anerkennung, nähre ich damit meinen eigenen Selbstwert?
  • Wem oder was diene ich, wenn ich mich permanent verausgabe?
  • Wer oder was bestimmt meine Zeit?

Lassen Sie uns das doch gleich mal ausprobieren: Hören und spüren Sie einfach mal in Ihren Körper und Ihren Kopf hinein. WO genau spüren Sie eine Belastung und die damit verbundene Anspannung? WAS lastet in welchem Bereich Ihres Körpers? WELCHE Bereiche sind von welchen Stress-Faktoren betroffen? WIEVIEL Spannung ist in Ihrem Leben? WELCHER innere Denker beherrscht Ihre Gedanken?

Unser Körper ist ein wundervoller Signalgeber. Er zeigt uns zielgerichtet genau die Stelle, in der keine innere Balance vorhanden ist.

Ich möchte Ihnen dazu gerne ein paar Beispiele aus meiner Praxis geben:

Frau XY kann nicht mehr schlafen. Nach genauerem Nachfragen, u.a. ob die Schlafstörungen beim Einschlafen oder eher beim Durchschlafen vorherrschen, erklärt sie mir, dass sie ständig im Schlaf aufschreckt und danach nicht wieder einschlafen kann, weil 1000 Gedanken sie quälen. Ihr „Feind“ ist nicht der Stress, sondern ihr Feind ist die Angst, wovor auch immer.

Oder Herr B, der massive Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich spürt, die letztendlich zu häufigem Kopfschmerz führen. Auf meine Nachfragen erzählt er mir, worüber er sich immer „Kopfzerbrechen“ macht. Die Schulden erdrücken ihn und die Angst vor Verschuldung sitzt ihm im Nacken.

Frau D schlägt der Stress auf den Magen. Sie plagt sich mit Übelkeit und Sodbrennen herum. Als wir unser Gespräch vertiefen, erzählt sie mir, dass sie stocksauer ist, weil ihre Kollegin ständig von ihrem gemeinsamen Chef bevorzugt behandelt wird, dabei wäre diese stinkefaul. Kein Wunder, dass ihr bei „Faulheit“ übel wird.

Frau G hat Herz-Kreislaufstörungen. Stressbedingt, wie sie sagt. In unserem Gespräch zeigt sich, dass sie vor kurzem ihren Mann verloren hat. Verständlich, dass ihr das zugesetzt hat. Der gewohnte „Kreislauf“ ihres sicheren Alltags wurde aus dem Takt gebracht und der Verlust des Ehemannes hat ihr das Herz gebrochen.

Herr H arbeitet rund um die Uhr, wie er sagt. Die Firma ist auf Entlassungskurs und „kranksein“ kann er sich nicht erlauben, dabei ist sein Blutdruck viel zu hoch und die Bandscheiben spielen verrückt. Einen Bandscheibenvorfall hatte er schon. Kein Wunder, dass ihm die Entlassungs-Vorfälle in seiner Firma zu schaffen machen. Und der hohe Blutdruck zeigt ihm an, wie sehr er unter Druck steht.

Sie sehen, Stress wird sichtbar, wenn wir merken, dass:

  • wir die Kontrolle über unser Leben verlieren.
  • all das, was bislang Bestand hatte, ins Wanken gerät.
  • wir ständig über uns hinauswachsen müssen.
  • wir keinen beruhigenden Gedanken mehr in uns tragen.

 Stress entsteht jedoch oft auch durch unser irritiertes Zeitempfinden:

  • Warten Sie z.B. am Bahnhof auf einen geliebten Menschen, sind 5 Minuten kleine Ewigkeiten. Bleiben Ihnen dagegen mit dem geliebten Menschen noch 5 Minuten Zeit, rasen die nur so dahin.
  • Umleitungen und rote Ampeln werden generell und ohne Hinterfragen negativ bewertet.
  • Nicht ständig erreichbar und aktiv zu sein, wird als Manko verurteilt.
  • Wartezeiten und Verspätungen werden von schlechten Gewissen begleitet.

Stress beginnt ab dem Moment, in dem wir spüren, dass wir die Kontrolle verlieren über das, was scheinbar kontrollierbar war oder was kontrolliert werden muss. Das Drama daran ist, dass wir vor lauter „Fremdbestimmung“ überhaupt nicht mehr innehalten KÖNNEN! Im Gegenteil, wir glauben sogar, dass wir auch noch den Stress „in den Griff“ bekommen MÜSSEN.

Wie wäre es, wenn wir den Stress als wundervollen Wegweiser sehen könnten, der uns wieder bei uns ankommen lässt und uns eine neue Taktung geben kann?

Stress entwickelt sich jedoch auch aus den unzähligen, oftmals unkontrollierten Gedanken, die sich nicht im Hier und Jetzt befinden, sondern in 2 völlig unbeeinflussbaren Zeiten: Der Vergangenheit und der Zukunft.

Der bittere Schmerz über Vergangenes, und das Sorgenkarussell, das sich ständig in Richtung Zukunft dreht, schleudern uns aus dem Hier und Jetzt und letztendlich auch aus dem einzig gültigen Bereich, der sich Gegenwart nennt.

Stressbewältigung kommt dann in Gang, wenn Sie Ihre Achtsamkeit auf das Hier und Jetzt lenken, Ihre Achtsamkeit auf Ihren Körper vertiefen und Ihre Gedanken positiv ausrichten.

Wenn Sie das nächste Mal an einer roten Ampel stehen, nutzen Sie die Gelegenheit, um einmal tief durchzuatmen. Wenn Sie im Stau stehen, denken Sie daran, dass sich der Stau niemals auflösen wird, wenn Sie vor Ärger in ihr Lenkrad beißen. Nutzen Sie die geschenkte Zeit, um innezuhalten und um Ihre Gedanken anzuhalten, damit sie sich neu ordnen können. Lächeln Sie Ihrem Stau-Partner auf der Überholspur zu. Denken Sie an Ihre Lieben. Stellen Sie Ihr Radio laut und singen Sie einfach mit. Erlauben Sie sich, Ihre Gedanken umzulenken auf das, was Sie denken WOLLEN.

Stress fordert uns auf, umzudenken. Stress zwingt uns, eine Pause einzulegen. Stress bewirkt, dass wir unserem Körper mit mehr Achtsamkeit begegnen MÜSSEN.

UND: Stress zeigt uns letztendlich, dass es wirklich Zeit ist für gründliche Ursachenforschung.

Wenn wir gemeinsam die Ursachen hinter Ihren Stress-Symptomen herausfinden, können Sie vieles verändern. Erlauben Sie nicht länger, dass Sie der Stress wie ein unkontrollierter Pingpong-Ball auf und ab katapultiert. Nutzen Sie den Stress bewusst als Chance, Ihrem Leben eine neue Richtung in ein entspanntes und achtsames Lebens-Spiel zu geben.

In meinem Wochenend-Seminar „Der befreiende Dialog mit deinem Körper“ lernen Sie, die Sprache Ihres Körpers zu verstehen. Sie werden erleben, dass Ihr Körper ein wundervoller Dolmetscher ist. Stress ist nicht länger Ihr Feind, wenn Sie erfahren, wie Sie

  • einen interessanten Dialog mit dem Wunderwerk Körper führen
  • einen spannenden Einblick in die Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele bekommen
  • einen neuen, liebevollen und achtsamen Umgang mit Ihrem Körper entdecken
  • und dabei letztendlich einen wertvollen Dolmetscher für Ihr gesamtes Leben finden.

Und: In meinen Wochenend-Seminaren zeige ich Ihnen einfache und leicht anwendbare Übungen, die absolut alltagstauglich und jederzeit umsetzbar sind.

Weitere Infos über mich und viele Tipps finden Sie auf meiner Website http://silke-steigerwald.com/

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Silke Steigerwald arbeitet seit mehr als 15 Jahren als Dipl.liz.Antistresstrainerin®. Als Expertin für alltagstaugliche Lösungen in der Stress- und Konfliktbewältigung ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit u.a. auch „Der befreiende Dialog mit deinem Körper“ in dem sie die Zusammenhänge von Symptomen und Lebenssituationen und deren Ursachen auf beeindruckende Weise vermittelt. Silke Steigerwald ist 56 Jahre alt, verheiratet und lebt mit ihrer Familie am Fuße der Schwäbischen Alb. Aktuelle Seminare finden Sie auf ihrer Homepage silke-steigerwald.com

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