Interview mit Mareike Awe von Intueat

Mareike Awe von Intueat.de steht heut für ein Interview mit dem gesundwerdenblog.de zur Verfügung. Hier das ausführliche Gespräch!

„Wir werben nicht mit Sixpack und Bikini-Figur und sagen: So siehst Du in drei Monaten auch aus, wenn Du bei uns mitmachst.“ Mareike Awe ist Ernährungs-Medizinerin, Mental-Coach und zertifizierte Hypnotiseurin und hat das Online Coaching-Programm intueat entwickelt. Im Interview erklärt sie, warum intuitives Essen ihre Rettung war und wie sie anderen Menschen helfen will, zurück zu einem entspannten Essverhalten zu finden – ohne Diät und Verzicht.Denn es geht nicht darum, jeden Tag nur 50 Gramm Kohlenhydrate zu essen, um abzunehmen. Entscheidend ist, dass wir wieder auf unseren Körper vertrauen.

Mareike, jede zweite Frau in Deutschland hat bereits eine Diät gemacht. Bist Du auch Diät-erprobt?

Leider ja. Und alle Versuche sind gescheitert. Von Diät zu Diät nahm ich immer weiter zu. Ich war ständig müde, hatte keine Energie, fühlte mich unwohl und gab mir die Schuld, dass ich mein Essverhalten nicht kontrollieren konnte. Ich dachte immer: Alle anderen schaffen es, nur ich nicht. Dieses Gefühl kennen viele Menschen. Und mit jedem neuen Diätversuch denken wir: Jetzt klappt es, ich halte durch und bleibe für immer schlank. Aber das ist natürlich nicht das Ziel der Diätindustrie. Wem sollten sie sonst den neuesten Diättrend verkaufen?

Diäten machen also dick. Warum ist der Markt dann noch immer so riesig?

Die Informationsflut überfordert viele Menschen. Wer soll da noch den Überblick behalten? Hinzu kommt die Haltung der Gesellschaft: Schlanksein ist Kopfsache. Wer es wirklich will, schafft es auch. Wer nicht durchhält, dem fehlt es an Disziplin und Willensstärke. Diäten sagen uns: Iss dies, lass das weg und Du nimmst ab. Ist doch ganz einfach, Du kannst nichts falsch machen. Dass die meisten Menschen aber nach einem Diät-Tag einen Essanfall bekommen, ist ein Tabu. Stattdessen versinken wir in Selbstzweifel. Manche entwickeln einen regelrechten Selbsthass. Und das macht krank.

Wie hast Du es geschafft, Deine Diätkarriere zu beenden?

Durch Zufall las ich einen Artikel über intuitives Essen. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Hunger und Sättigung hatte ich lange komplett ignoriert. Stattdessen steuerten die Diäten mein Essverhalten: drei Mahlzeiten täglich, nach 18 Uhr nichts mehr essen, Kohlenhydrate nur morgens, möglichst wenig Kalorien…

Es war eine Qual: Ich musste ständig ans Essen denken. Oft stopfte ich unkontrolliert alles in mich rein, was ich finden konnte. Das intuitive Essen war für mich wie eine Rettung in letzter Not. Ich erlaubte mir, alles zu essen, wenn ich hungrig war. Es gab keine Verbote mehr, keine Essensregeln, kein schlechtes Gewissen. Die Essanfälle waren plötzlich verschwunden, ich hatte wieder Energie, mein Stoffwechsel lief auf Hochtouren. Ich konnte mein Essen endlich wieder genießen, das war ein unglaubliches Gefühl. Nach drei Monaten waren tatsächlich zehn Kilo weg, obwohl ich auf nichts verzichtet hatte.

Mit Deinem Anti-Diät- Programm kann ich also das lernen, was Du geschafft hast: intuitiv zu essen. Was unterscheidet Deinen Ansatz von anderen Abnehm- Programmen?

Wir werben nicht mit Sixpack und Bikini-Figur und sagen: So siehst Du in drei Monaten auch aus, wenn Du bei uns mitmachst. Wir versprechen auch nicht, dass nach vier Wochen mindestens fünf Kilo weg sind. Wir empfehlen, die Waage abzuschaffen. Viele Menschen sind so fokussiert, ein bestimmtes Gewicht zu erreichen, dass sie denken: Wenn ich so und so viel wiege, bin ich endlich glücklich. Das eigene Wohlbefinden wird dabei komplett vernachlässigt. Dabei ist genau das entscheidend: Was tut mir gut? Wann fühle ich mich wohl? Worauf habe ich richtig Appetit? Wie spüre ich, dass ich satt bin? Und wann bin ich überhaupt hungrig?

Aber die Tatsache, dass ich mehr auf mein Wohlbefinden achte, wird mir nicht zum Abnehmerfolg verhelfen.

Das ist der erste Schritt, den jede Diät komplett ausklammert. Es geht eben nicht darum, jeden Tag nur 50 Gramm Kohlenhydrate zu essen, um abzunehmen. Entscheidend ist, dass wir wieder auf unseren Körper vertrauen.

Kennst Du überhaupt noch jemanden, der ganz entspannt mit dem Thema Essen umgeht? Heute wird alles bewertet: zu ungesund, zu fett, zu viel Zucker. Wer dann sagt: Ist mir doch egal, mir schmeckt es und es tut mir gut, erntet fragende Blicke. Das kann doch nicht gesund sein, denken viele. Wir sagen: Gesund ist, was dem Körper guttut. Das bedeutet aber nicht: Jeder isst ab sofort alles und soviel er will. Uns geht es darum, dass die Menschen wieder achtsam mit sich umgehen. Wer das schafft, muss nie wieder eine Diät machen.

Wie reagieren die Menschen auf Deinen Ansatz?

Einige sind zunächst skeptisch. Wir hören dann: „Aber ich esse dann nur noch Schokolade.“ Oder: „Ich brauche doch ein Kaloriendefizit, wenn ich abnehmen will.“ Wer jahrelang Diäten gemacht hat, ist fest überzeugt, dass nur Disziplin und Verzicht beim Abnehmen helfen. Das ist aber der völlig falsche Weg. Wusstest Du, dass natürlich schlanke Menschen alles essen, was sie wollen? Und trotzdem halten sie ihr Gewicht, indem sie intuitiv auf ihren Körper vertrauen. Und der will sich nicht wochenlang nur von Schokolade ernähren. Nach drei Tagen Ananas- oder Kohlsuppen-Diät haben die meisten Menschen auch davon die Nase voll.

Intuitiv zu essen bedeutet ja vor allem: Bei Hunger essen, bei Sättigung aufhören. Ist es wirklich so leicht?

Im Prinzip ja. Aber leider reicht es nicht, zu sagen: Ich esse ab heute nur noch, wenn ich hungrig bin. Viele Menschen scheitern beim Abnehmen an ihren Gewohnheiten. Wer bei Stress immer zur Schokolade greift, tut dies unbewusst. Das sind festgefahrene Routinen, die wir nicht von heute auf morgen ablegen können.

Warum nicht?

Weil unser Unterbewusstsein mehr als 90 Prozent unserer Entscheidungen lenkt. Auch unser Essverhalten wird unterbewusst gesteuert.

In Deinem Programm intueat wird ja das intuitive Essen deshalb mit mentalem Training kombiniert?

Genau! Denn durch das mentale Training lernen wir, wieder auf die natürlichen Signale unseres Körpers zu hören und mit dem Unterbewusstsein zusammenzuarbeiten. Das Unterbewusstsein steuert die erwähnten Gewohnheiten. Der medizinische Oberbegriff dafür lautet Neuroplastizität. Die festgefahrenen Routinen sind wie eingelaufene „Trampelpfade“, die man automatisch immer wieder beschreitet. Man kann aber durch das mentale Training lernen, diese „Trampelpfade“ im Gehirn durch neue, gute Gewohnheiten zu ersetzen und so quasi neue „Trampelpfade“ zu schaffen. Im Programm werden die mentalen Trainings durch Audios ergänzt, die einen ebenfalls auf diesem Weg unterstützen.

Liebe Mareike, vielen Dank für das Gespräch!

Hier kannst du mehr über Mareike und Ihr Programm Intueat erfahren.

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Bastian ist Gründer des gesundwerdenblog.de & Autor der "10 Tipps, um gesund zu bleiben". Er sucht immer neue Wege & Ideen für sich & seine Familie gesund zu sein, bleiben und zu werden. Über seine Erfahrungen schreibt er hier im Blog. Er ist ausserdem ein kleiner Hypochonder & leidenschaftlicher Musiker.

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