Über meinen Körper bestimme ich! Wirklich?

Frauen sollen und wollen heutzutage möglichst viele Rollen leben. Wir möchten gute Mütter sein, gleichzeitig aber elegant und sexy wirken. Wir möchten eine harmonische Partnerschaft und gleichzeitig ein spannendes Liebesleben. Wir möchten eine erfüllende Aufgabe und damit möglichst viel Geld verdienen.

So packen wir den Alltag sehr schnell voll mit vielen Verpflichtungen. Ruckzuck tritt damit das eigene Wohlbefinden in den Hintergrund.

Das ist sehr bedauerlich, könnten wir doch viele Krankheiten verhindern, wenn wir mehr auf unseren Körper und unser Gefühl hören würden. Nur allzu oft ignorieren wir die leisen Warnsignale unseres Körpers und reagieren erst dann, wenn es zu spät ist. So lässt sich der Gang zum Arzt häufig nicht vermeiden.lib-elle.de

Hinzu kommt, dass der weibliche Körper und die weibliche Gesundheit oft Tabuthemen sind. Also vergraben wir unsere Bedürfnisse einfach zwischen schmutzigen Wäschebergen und stressigem Alltagstrott.

Wären wir uns gegenüber achtsamer, würden wir uns wohler und auch weiblicher fühlen.

Doch was können wir konkret tun, um selbstbestimmter mit unserem Körper umzugehen?

Als Vorsorgemaßnahme sollten wir ein Gespür dafür entwickeln, was unser Körper gerade braucht und was ihm guttut. Das bedeutet, ab und an kurz innezuhalten und in sich hineinzuspüren. Das kostet anfangs etwas Zeit, geht aber schon bald in Fleisch und Blut über.

Im Folgenden habe ich häufige typisch weibliche Problemen zusammengestellt und wie wir selbstbestimmt und achtsam damit umgehen können.

Unser Beckenboden – Kraftquelle und Zentrum der Weiblichkeit

Vielen Frauen ist die Existenz ihres Beckenbodens gar nicht bewusst, bis sie ein Kind gebären oder darunter leiden, den Harndrang nicht mehr so gut kontrollieren zu können. Unser Beckenboden ist ein Muskel, der die Beckenorgane in Position hält und für die Kontrolle der Blase und des Darms verantwortlich ist.

Schwangerschaft und Geburt, schweres Heben, bestimmte Sportarten wie Trampolinspringen oder Seilspringen belasten den Beckenboden. Muten wir unserem Beckenboden über einen längeren Zeitraum zu viel zu, verliert er an Kraft.

Den Alltag beckenbodenschonend gestalten

Es ist daher wichtig, sich seines Beckenbodens immer bewusst zu sein und sein Leben beckenbodenschonend zu gestalten. Rein praktisch sieht das beispielsweise so aus, dass wir nicht den ganzen Getränkekasten auf einmal ins Auto heben, sondern vorher ein paar Flaschen rausnehmen. Statt regelmäßig zu joggen, könnten wir Fahrrad fahren.

Ist der Beckenboden nun aber schon einmal geschwächt und wir haben mit Inkontinenzproblemen zu kämpfen, hilft regelmäßiges Beckenbodentraining. Ein Nebeneffekt: Durch das Training steigt auch die sexuelle Lust.

 

Beckenbodentraining sollte mit Wahrnehmungsübungen beginnen

Zunächst sollten wir mit Wahrnehmungsübungen beginnen. Dafür eignen sich beispielsweise Vaginalkonen. Dies sind kleine Gewichte, die in die Scheide eingeführt werden. Sie neigen zum Herausgleiten, was den Beckenboden unwillkürlich zur Kontraktion veranlasst. Durch dieses Anspannen spürt man den Beckenboden ganz deutlich.

Ist die Beckenbodenwahrnehmung gegeben, verhält man sich ganz automatisch beckenbodenschonender im Alltag, da man die Belastung besser spürt.

Die richtige Form des Beckenbodentrainings finden

Dennoch ist insbesondere bei beginnender Inkontinenz ein stärkendes Beckenbodentraining unabdingbar. Das Training kann klassisch mit bestimmten Übungen erfolgen oder es können Beckenbodentrainer genutzt werden.

Inzwischen gibt es viele verschiedene Beckenbodentrainer am Markt von einfachen Vaginalgewichten bis hin zu elektrischen Varianten, die die Beckenbodenstärke während des Trainings messen. Die Auswahl sollte nach den eigenen persönlichen Vorlieben erfolgen.

Irritationen im Intimbereich – unangenehm und oftmals unnötig

Juckreiz, Ausfluss oder unangenehmen Geruch im Intimbereich kennt sicher jede Frau. Dies sind Warnsignale, dass die Scheide aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Um das Gleichgewicht wieder herzustellen gibt es inzwischen eine Vielzahl spezieller Salben und Gele frei im Handel. Häufig sind o.g. Symptome mit einer Verschiebung des vaginalen pH-Wertes verbunden. Dies lässt sich mit speziellen vaginalen pH-Tests ganz einfach selbst zu Hause feststellen.

Ursachenforschung statt Symptombehandlung

Gerät unsere Scheide häufiger aus dem Gleichgewicht, sollten wir unbedingt Ursachenforschung betreiben. In der Regel greifen wir beispielsweise wie selbstverständlich nach Tampons oder Binden im Supermarktregal. So suggeriert es uns die Werbung. Doch ist das wirklich das richtige für meinen Körper?

Nicht jeder verträgt diese Art der Monatshygiene oder entwickelt im Laufe der Zeit eine Überempfindlichkeit gegen die verarbeiteten Materialien.

Es ist daher unbedingt zu empfehlen, auch mal alternative Monatshygiene auszuprobieren. Die Auswahl an Menstruationstasse oder – schwämmchen ist groß. Ein Wechsel kann einen großen Zugewinn an Wohlbefinden bringen.

Auch sollten wir Intimpflegeprodukte und Verhütungsmittel auf den Prüfstand stellen. Wir sollten genau prüfen, was mit unserem Körper in Kontakt kommt und womit wir uns vielleicht nicht so wohl fühlen.

Auch steckt der Teufel häufig im Detail: So könnte es sein, dass beispielsweise nicht Latex in Kondomen Unverträglichkeitsreaktionen auslöst, sondern die darauf aufgebrachten Gleitmittel und Spermizide. In diesem Fall könnten trockene Kondome Abhilfe schaffen.

Aber das machen doch alle!

Das Wichtigste ist, auf unseren Körper zu hören. Nicht unbedingt das Produkt, das „alle“ nutzen, ist auch das richtige für uns. Auch kleine Warnsignale sollten wir ernst nehmen, am besten bevor eine ernsthafte Erkrankung auftritt und der Gang zum Arzt unausweichlich wird.

Verklemmte Lust und wie Du ihr auf die Sprünge hilfst

Wer kennt das nicht: Wir fallen am Abend todmüde ins Bett und die Lust hängt irgendwo zwischen den nassen Socken auf der Leine. Wir packen unseren Alltag voll mit Kleinigkeiten und Erledigungen, die „ganz wichtig“ sind, stellen dafür aber unsere eigenen Bedürfnisse oft hinten an.

Auch hier sollten wir wieder aufmerksamer auf unseren Körper hören. Eigentlich wissen wir ziemlich genau, wann es uns zu viel wird. Aber ein Nein kommt uns nur sehr schwer über die Lippen. Schließlich müssen wir ja „funktionieren“.

Dabei ist es doch oftmals egal, ob die Socken heute oder morgen auf der Leine hängen. Weglaufen werden sie ganz sicher nicht.

Wir sollten uns also bewusst Freiräume und Zeit für Erholung nehmen, wenn der Körper danach verlangt. Das ein oder andere delegieren und bewusst Zeit für Zweisamkeit und Sexualität einplanen.

Wenn das Loslassen am Anfang noch schwer fällt, könnten ein paar Lustverstärker dem Ganzen etwas Pfeffer geben. Seien es ausgefallene Intimmassagegeräte oder lustverstärkende Gele für den Intimbereich – Hauptsache es bringt Spaß!

„Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“ (Voltaire)

Glück, Achtsamkeit und Selbstbestimmung über das eigene Leben und den eigenen Körper gehen Hand in Hand. Hören wir auf unsere Bedürfnisse und Wünsche und handeln wir auch danach, fühlen wir uns wohler, glücklicher und sind gesünder!

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