Nach einer Studie des Bundesministeriums Verkehr wohnen etwa 90 Prozent der Seniorenhaushalte in Deutschland alles andere als barrierefrei. Dabei ist es mit cleveren baulichen Maßnahmen und intelligenter Technik absolut machbar, das Wohnen im Alter in den eigenen vier Wänden komfortabel zu gestalten und von einer hohen Lebensqualität zu profitieren.
Viele junge Bauherren denken bei der Eigenheimplanung aus verständlichen Gründen nicht ans Alter. So entstehen Häuser und Wohnungen, die eher an aktuellen Wohntrends, stilsicherer Optik und ästhetischen Details ausgerichtet sind, als an langjähriger Praktikabilität. So kommen viele Eigenheimbesitzer in der zweiten Lebenshälfte nicht umhin, ästhetische Fragen bei der Wohnraumgestaltung zu vernachlässigen und Barrieren zu beseitigen. Zu den verbreitetsten Barrieren gehören enge, steile Treppen, zu enge Türrahmen, seniorenungeeignete Sanitäreinrichtungen und Küchen, die auf den agilen, aktiven Menschen zugeschnitten sind. Weitere Nachteile bringen glatte Böden mit erhöhter Rutschgefahr und ungünstig platzierte Elektroinstallationen mit sich.
Die 3-Minuten-Treppenlift-Beratung
Wenn die Treppe zum Hindernis wird
Wohnraum war schon immer teuer, daher sind sowohl Einfamilienhäuser als auch Mehrfamilienwohnhäuser in der Regel mehrgeschossig. Daraus ergibt sich das grundlegende Problem für barrierefreies Wohnen im Alter. Denn gerade im Einfamilienhaus wird im Prinzip niemals ein Lift eingebaut, der die Etagen miteinander verbindet. Und auch im Mehrfamilienhaus ist das nicht die Regel.
Somit werden Treppen im Alter zur Barriere Nummer 1, wenn es um seniorengerechtes Wohnen geht. Während ein seniorengeeignetes Bad oder rutschhemmende Fußböden aufwändige Renovierungsarbeiten bedeuten, können Treppen zwischen den Geschossen relativ einfach und ohne bauliche Maßnahmen barrierefrei gestaltet werden. Renommierte Anbieter von Treppenliften haben eine Vielzahl an Lösungen im Programm, mit denen auch verwinkelte und steile Treppen im Handumdrehen barrierefrei werden. Je nach Beschwerde oder Beeinträchtigung im Alter stehen Treppenlifte in vier Hauptkategorien zur Verfügung.
Bei leichteren Mobilitätseinschränkungen sind Sitzlifte oder Stehlifte geeignet, um Treppen zu überwinden. Für Bewohner, die im Rollstuhl sitzen, muss die Wahl auf einen Plattformlift oder Hublift fallen. Während Sitz- und Stehlifte durch Schienenkonstruktionen in die bestehende Treppe integriert werden, erfordern Plattform- oder Hublifte, die sich für die Beförderung von Rollstuhlpatienten eignen, völlig eigenständige Konstruktionen.
Der Plattformlift verbindet Stockwerke miteinander und funktioniert wie ein herkömmlicher Aufzug. Der Hublift hingegen ist ideal, wenn das Gebäude beispielsweise Splitlevels aufweist und zum Erreichen der anderen Wohnbereiche lediglich Höhen von bis zu 1,50 Meter zu überwinden sind. Die Kosten variieren durch den jeweiligen Bauaufwand. Bei großzügigen Platzverhältnissen und Montagen ohne massiven Eingriff in die Raumgestaltung können Sie von folgenden Preisen ausgehen:
Treppenlifttyp | Treppenführung | Treppenführung | Preis*/Kosten** |
Sitzlift | geradlinig | geradlinig | 2.000 – 9.000 Euro |
Sitzlift | kurvig | kurvig | 5.500 – 16.000 Euro |
Plattformlift | geradlinig | geradlinig | 7.500 – 20.000 Euro |
Plattformlift | kurvig | kurvig | 12.000 – 25.000 Euro |
Hublift | 90 Grad; auf und ab (maximal 1,5 Meter) | 90 Grad; auf und ab (maximal 1,5 Meter) | 5.500 – 12.500 Euro |
Fördermöglichkeiten für die Installation eines Treppenliftes
Da der Gesellschaft sehr daran gelegen ist, jedem das eigenständige Wohnen in den eigenen vier Wänden möglichst lang zu ermöglichen, gibt es verschiedenen Fördermöglichkeiten. Die Krankenkassen vermitteln Zuschüsse zur Treppenliftinstallation, sofern ein entsprechender Pflegegrad attestiert wurde, der mindestens die Anforderungen für Pflegestufe 2 erfüllt. Ist dies der Fall unterstützt die Pflegeversicherung Ihr Treppenliftprojekt mit bis zu 4.000 Euro.
Auch die Kreditanstalt für Wirtschaftsförderung (KfW) fördert mit dem Programm 455 Barrierefreiheit durch die Montage eines Treppenliftes. Hier können bis zu zehn Prozent der Investitionskosten als Zuschuss beantragt werden. Der Zuschuss wird direkt bei der Kfw beantragt und beträgt bis zu 5.000 Euro maximal pro Wohneinheit.
Gesund und mobil bleiben bis ins hohe Alter
Selbstverständlich ist barrierefreies Wohnen nur ein Aspekt, um in der zweiten Lebenshälfte ein hohes Maß an Lebensqualität zu erleben. Bei eventuellen Umbaumaßnahmen ist entscheidend, diese frühzeitig zu planen und idealerweise von Beginn an einen Fachmann hinzuzuziehen. Denn wenn die Mobilität plötzlich stark eingeschränkt wird, etwa durch einen Unfall, kann es unter Umständen schon zu spät sein, aufwändige Umbauten zu realisieren. Daher sollte die Planung für barrierefreie Umbauten frühzeitig in Angriff genommen werden.
Die rechtzeitige Beschäftigung mit der Barrierefreiheit des eigenen Zuhauses sollte ebenso selbstverständlich sein wie die medizinische Vorsorge. Denn Dank der immer weiter steigenden Lebenserwartung ist es keineswegs eine Utopie, sehr alt zu werden und dabei mobil und vital zu bleiben. Gute Ernährung, ausreichend Bewegung an der frischen Luft und aktive Teilnahme am Leben schaffen die besten Voraussetzungen für ein langes und erfülltes Leben – idealerweise ganz ohne Barrieren.
Tipp: Aroundhome, Ihr Fachportal für Fragen rund ums barrierefreie Bauen. Auf Wunsch vermittelt Ihnen Aroundhome bis zu drei geprüfte Unternehmen in Ihrer Region, die Ihnen dann ein unverbindliches und kostenloses Angebot für Ihren Treppenlift-Einbau erstellen.